Kollektiv raumarbeiterinnen – Local Artists 2020 bis 2022 – ein Resümee
Zwei Jahre im Rückblick…
Die Nachricht darüber, einen eigenen Atelierraum und einen 2 Jahres-Aufenthalt gefördert zu bekommen, war natürlich fantastisch. Wir fühlten uns gut wahrgenommen mit unserem Streben nach inter-, transdisziplinären Kunstprojekten und waren natürlich auch aufgeregt.
Wahnsinn eigentlich in der Rückschau, aber auch in der damaligen Vorausschau eine gesellschaftspolitisch einzigartige und global-herausfordernde Zeitspanne. Einen Tag (!) nach unserer Atelier-Einweihung kam der harte Lockdown. Während wir am Vorabend noch alle gemeinsam mit befreundeten Kunst-Studierenden, Lehrenden, Friends & Kidz den großen neuen Atelier-Raum feierten und dabei Summerrolls zubereiteten, waren wir am nächsten Tag schon von einem Tag auf den anderen mit Parametern konfrontiert, die sich wie eine Vakuum-Haube über unsere Gesellschaft – ja, die ganze Welt– gestülpt hat.
Dementsprechend konnten wir das Atelier-Stipendium wahrscheinlich auch in einer sehr ungewöhnlichen Form nutzen. Für uns war es richtig gut, fernab der Uni einen Ort zu wissen, wo sich unser Kollektiv treffen konnte, um Projekte gedanklich weiter auszuformulieren und um die soziale Interaktion innerhalb unserer Gruppe zu gewährleisten. Ohne Raum wäre das in dieser Zeit sicherlich nicht so gut geglückt. War doch der persönliche Raum nur mehr auf das direkte familiäre Umfeld beschränkt, WG’s blieben unter sich etc. Insofern hat uns die Ateliergemeinschaft sicherlich durch diese doch etwas angespannte und auch turbulente Zeit geholfen.
Lustig, dass nun wahrscheinlich genau im Frühsommer, wenn das Atelierstipendium ausläuft die Pandemie und ihre Reglements ebenso mehr und mehr zu schwinden scheinen. Hoffentlich stimmen die Prognosen! Sicherlich auch ein guter Zeitpunkt für uns, wieder (jetzt erst recht) in die Welt hinauszugehen mit unserem stärkeren Fundament als zuvor und uns auch in “freier” Wildbahn zu probieren.
Die wichtigsten Etappen und Höhepunkte…
Wir hatten in dieser Zeit einfach auch einen guten Run, was Projekte außerhalb anbelangt. Wahrscheinlich hat der gemeinsame Gedankenraum auch unsere Einreichungen dementsprechend beflügelt. Unsere Residency in Graz war hier für uns ein wichtiger Moment, ebenso wie unser Projekt beim Ars Electronica Festival und auch die Diplomarbeiten und das dazugehörige Theater der Unvernunft hatten natürlich eine starke räumliche Verortung im Salzamt. Unser Atelier-Headquarter hat während pandemischer Zeiten einen wichtigen strategischen Ausgangspunkt dargestellt. Sei es als Büro und Kommunikationsort für kuratorische Belange oder einfach um sich zurückzuziehen und fokussiert an der Masterarbeit zu schreiben. Das Atelier war unser wichtigster Treffpunkt in dieser Zeit und natürlich auch Kulisse für 100e von Zoom und Skype-Gesprächen, gestreamte Talks etc. zur Überbrückung während diverser Lockdown-Situationen.
Höhepunkte in dieser Zeit waren Gemeinsame Momente, Platz und Raum zum Denken und um uns mit unserer Gedankenwelt und unseren Projekt-Objekten einzurichten. Die Spuren unserer Arbeit in einem Raum gebündelt sammeln und zusammenführen zu können.
Geplante nächste Arbeiten…
Wir tüfteln gerade an einer neuen Performance. Eigentlich sind es sogar mehrere, aber eine davon ist schon in konkreter Realisierung, dafür verbringen wir auch grad viel Zeit in der Metall-Werkstatt.
Im Juli gibt es zwei Ausstellungen von uns zu sehen, eine davon wieder in Steyrermühl bei Gmunden, die andere in Wien in der Kulturdrogerie.
Außerdem sind wir zu einem Kunst-Festival in Estland eingeladen, welches sich um Kunst im Öffentlichen Raum dreht. Die österreichische Botschaft unterstützt hierbei unseren künstlerischen Export. : )