Christina Maria Landerl – Artist in Residence
Die Schriftstellerin Christina Maria Landerl zu ihren Plänen für die Residency im Atelierhaus Salzamt…
Eigentlich hatte ich vor, vor allem an meinem neuen Projekt zu arbeiten, das in Oberösterreich spielen wird. Da ein anderes Projekt, der Foto-Text-Band „Telavivienna“ über die Städte Wien und Tel Aviv, an dem ich gemeinsam mit der israelischen Künstlerin Ronny Aviram arbeite, aber bereits in diesem Sommer erscheinen soll, war dies in der ersten Zeit des Aufenthaltes meine Priorität. Schönerweise war es möglich, dass Ronny mich hier in Linz besuchen konnte, und wir haben unglaublich viel geschafft in dem wunderbaren Atelier. Unter anderem haben wir den Editionsprozess fürs erste abgeschlossen – das heißt, wir haben eine finale Auswahl für die Bilder getroffen, Texte überarbeitet und alles in eine stimmige Reihenfolge gebracht.
Nun danach möchte ich mich der Recherchearbeit für mein neues Prosaprojekt widmen, dafür suche ich auch verschiedene Orte in Linz auf.
Welche Bedingungen braucht die Schriftstellerin für den Schreibprozess…
Ich bin sehr leicht ablenkbar, darum brauche ich viel Ruhe zum Schreiben. Im Atelier im Salzamt habe ich mich gleich sehr wohlgefühlt. Der große Raum lässt so viel Platz für Ideen, und der vorbeiziehende Donaustrom gibt mir das Gefühl, dass immer neue Gedanken kommen, dass die Kreativität fließt, das klingt jetzt pathetisch oder vielleicht klischeehaft, aber das ist wirklich das Gefühl, das ich habe, wenn ich hier von meinem Schreibtisch aus auf den Fluss schaue. Die Tage hier sind eine tolle und sehr produktive Zeit; ich bin gern auf Aufenthaltsstipendien, weil ich mich dann wirklich intensiv meiner künstlerischen Arbeit widmen kann. Ich sehne mich danach aber auch immer wieder nach Ruhe und Privatleben zuhause in Berlin.