Atelierbesuch bei Julio Falagán
Der spanische Künstler Julio Falagán betrachtet Kunst als Spiel. Er will seine BesucherInnen miteinbeziehen, sie sollen nicht nur in eine Ausstellung kommen und schauen, sondern seine Arbeiten angreifen, verändern und teilweise auch für kurze Zeit selbst zum Künstler werden.
Julio beschäftigt sich in seinen Werken hauptsächlich mit seiner Umgebung. Ein Thema das er immer wieder aufgreift ist Macht – in verschiedenen Bereichen (Religion, Politik, …). Verpackt in Collagen möchte er seine Meinung darüber zeigen und auch andere Gedanken zum Leben humorvoll, ironisch, aber nicht sarkastisch präsentieren.
Die Arbeitsmaterialien stammen dabei vorwiegend von Flohmärkten aus der Region. Bei einem Linzer Markt erwarb er drei Stickbilder, die Dürers „betende Hände“ zeigen. Was er daraus kreiert, ist eine Überraschung.
Außerdem präsentierte Julio mir eine Serie mehrerer Bilder bei der er einen Bildband einer tschechischen Stadt mit einem Buch zum Thema Erdöl kombinierte. Das Ergebnis sind Stadtansichten mit schönen Gebäuden, bei denen plötzlich Erdölraffinerien hervorragen.
Zuletzt zeigte er mir noch eine Aufnahme eines Landschaftsbildes, das er aus vielen verschiedenen Gemälden anderer Künstler zusammengenäht/-geklebt hatte.
Text: Kathrin Schinnerl
Fotos: Julio Falagán, Kathrin Schinnerl
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert.