Jakob Lechner – Artist in Residence

 

Für die Zeit hier im Salzamt habe ich mir die Fertigstellung zwei umfangreicher Arbeiten vorgenommen. Zum einen die Arbeit mit dem Arbeitstitel resti in pezzi und zum anderen das Projekt triforce 3-D.

 

continenti in pezzi / resti in pezzi:

In meiner Arbeit spielt der Prozess eine große Rolle. Die oftmals sehr arbeits- und zeitintensiven Werke verändern sich im Laufe der Produktion in ihrer Materialität, Machart oder ihrem Erscheinungsbild teilweise stark. Und aus einer Arbeit entstehen meist mehrere.
So wie bei der Arbeit „continenti in pezzi“, einem Tafelbild, das der Form einer, auf einen alten Sweater gedruckten Schneestaubwolke nachempfunden ist. Mit den Lücken des Bildes, die sich über die Form der Löcher in der Wolke ergeben haben, ist eine neue Arbeit entstanden (Arbeitstitel: resti in pezzi). Diese Arbeit konnte ich hier im Salzamt fertig stellen.
Und aus den im Bild dargestellten Figuren entstanden und entstehen mehrere Werke:
Ein Figurenpaar aus Ton, eine Gussform bzw. ein 3-D Puzzle, Abgüsse der abgeformten Skulptur, das Bild einer kubistischen Skulptur, eine Zeichnung dieses Bildes aus verleimten Rundholzleisten und zum Schluss die kubistische Skulptur. Beginn des Projektes war Anfang 2020. Wann das Projekt abgeschlossen ist, ist ungewiss.

 

triforce 3-D:

Die Arbeit triforce 3-D ist die Skulptur einer Art Gedicht. Ausgangspunkt für das Projekt war die Arbeit triforce die 2016 in Paris während eines AIR – Aufenthaltes in der Cité Internationale des Arts entstanden ist. Auf dem aus Knochen und Holz bestehenden Rahmen dieser Arbeit stehen folgende Worte geschrieben:

sky bird cage fly
courage carousel turn decide
child try play cry

Diese 3 Zeilen habe ich hier im Salzamt auf Sperrholzplatten übertragen und mit Stich- und Laubsäge ausgeschnitten. Sie werden in den kommenden Tagen noch mit Gouachefarbe bemalt und zu einem Dreieck zusammengefügt werden. Die Wörter sind in Schreibschrift geschrieben und sollen auf den Schlaufen der Ypsilons und Ges frei am Boden stehen, während der Rest des Schriftzuges schwebt. Inhaltlich geht es in der Arbeit etwa um Themen wie Bestimmung und Freiheit.

Ich versuche künstlerisch stetig etwas Neues zu generieren und mich nicht zu wiederholen. Technik und Material ist dabei immer abhängig von der umzusetzenden Idee und variiert von Bricolage über Skulptur und Malerei bis hin zu Video. Die in den Arbeiten erkennbare Detailverliebtheit, die an Zwang grenzende Genauigkeit bzw. spitzenklöpplerische Insistenz* und die manchen Werken zugrunde liegende Verspieltheit mögen faszinieren.
*Christian Wallner 2021

www.gamenotover.at