Gabriele Horndasch – Artist in Residence
Copyright: Gabriele Horndasch
„Eine wütende Frau…“ Einladungskarte 2020
Gabriele Horndasch ist eine vielseitige Künstlerin und liebt es, sich mit den unterschiedlichsten Kunsttechniken auseinanderzusetzen.
Sie kommt aus der Bildhauerei und arbeitet gerne zwischen und in verschiedenen Genres.
bildhauerei hab ich studiert, aber glücklicherweise in einem sehr offenen umfeld.
nan hoover hat mich in den neunziger jahren an der akademie in düsseldorf nachhaltig inspiriert,
indem sie andere künstler*innen eingeladen hat, die ihr werk wiederum persönlich vorstellten.
darunter waren viele performer*- und videokünstler*innen.
Gabriele Horndasch über ihre Erfahrungen mit Arbeiten im öffentlichen Raum und was sie daran reizt:
- im öffentlichen raum kann man alle erreichen, die sich dort aufhalten, nicht nur ein spezialpublikum.
es muss nicht von dauer sein. die spiegelungen eines schaufensters vom tag in der nacht, mag in einer großstadt ein unauffälliger transfer sein, aber einer, der mich gereizt hat: https://gabriele-horndasch.de/ausstellungen/2015_Konjunktion_im_47sten_Haus/2015_Konjunktion_im_47sten_Haus_Film.shtml
- „S-letter“ / Grafik und Literatur im Öffentlichen Raum:
BIN EIN HAUS EROEFFNET WEIL MAN KONNTE
[ursprünglich ELEKTRO EISENBAHNEN WAFFEN MUNITION]
mit einem kabelbart versehen vom balkon der kunsthalle herabhängend
von der man (vielleicht gar nicht) weiß, dass es immer wieder versuche gegeben hat,
sie abzuschaffen, dieser schriftzug also insistiert eben u.a. auch auf den fortbestand der kunsthalle düsseldorf.
über den spaß des machens von anagrammen [scrabble-phänomen] hinaus
in buchform oder als grafiken an der wand ist es eine herausforderung, mit ganzen sätzen oder satzfragmenten in der ästhetik von schildern oder werbebotschaften in der stadt
den alltäglichen betrachter dazu zu bringen, nochmal hinzukucken. https://gabriele-horndasch.de
poesie inspiriert mich eigentlich nur, wenn sie mich überrascht.
anagramme sind für mich eine art found footage der literatur.
- Idee für das Kriegerdenkmal in Düsseldorf
manche ideen entwickeln sich erst nach längerer zeit und nach intensiver beschäftigung,
so ist z.b. den entwurf für das 39er denkmal des reeser platz in düsseldorf.
aus der überzeugung der unmöglichkeit entstanden, ein wirksames gegendenkmal zu einem militaristischen nationalsozialistischen ehrenmal zu schaffen, ohne das nazimonument erneut auf den sockel zu stellen oder gar zu verherrlichen.
das denkmalgeschütze bauwerk sehr bewußt zuzuschütten, ist unser vorschlag. der entwurf ist in zusammenarbeit mit BIERBAUM.AICHELE landschaftsarchitekten aus frankfurt entstanden und hat uns dank dem super frankfurter team den 2. preis beschert.
https://gabriele-horndasch.de/aktuell.shtml
Zufall / Plan / Ergebnis … [alles spielt eine rolle]
wenn ich das wüßte!
es ist immer eine mischung aus zufall und plan und dann ist das auch wieder eine frage der betrachtung.
aber z.b. „eine wütende frau…“
ist so eine mischung:
eine in der namibischen halbwüste konservierte kuhhaut hat mich dazu inspiriert,
an ort und stelle ein videoselbstportrait zu drehen. wegen der schwierigen aufnahmeverhältnisse,
– die aufnahmen funktionierten nur in der dämmerung, es gab nicht immer strom -,
sind mehrere versionen entstanden,
die ich dann später im speisesaal des von einem frühindustriellen ende des 19. jahrhunderts neu ausgestatteten renaissanceschlosses unter dem tisch projizieren konnte.
das passte wie die faust aufs auge, war beim dreh aber nicht so geplant.
https://gabriele-horndasch.de/ausstellungen/2019_Eine_wuetende_Frau/2019_Eine_wuetende_Frau_Eroeffnung_1.shtml
Gabriele Horndasch über Residencies und ihre Projektideen/Arbeitsvorhaben für die Residency in Linz
da ich weder week-end noch urlaub kenne – smile – sind begegnungen mit
anderen künstler*innen und das arbeiten an anderen orten eine wunderbare möglichkeit,
den horizont zu erweitern.
ein monat ist einfach zu kurz.
die künstler*innen im salzamt, die ich jedenfalls am anfang meines aufenthalts noch treffen konnte,
die wunderbaren präsentationen
z.b. im francisco carolinum, im bb15, im salzamt
und nicht zuletzt der ausflug nach mauthausen und gusen beschäftigen mich weiter.
es wird sicherlich etwas daraus enstehen.