Atelierbesuch bei Nisrek Varhonja
Nisrek Varhonja lebt und arbeitet in Köln.
Die Künstlerin ist von Juli bis August 2012 Gast im Atelierhaus Salzamt. Kürzlich hatte ich Gelegenheit, sie in ihrem Atelier zu besuchen und mit ihr über ihre Arbeit zu sprechen.
Nisrek beschäftigt sich hauptsächlich mit Grafik, wobei sie sich immer wieder in neuen Materialien und Techniken versucht. Im Moment beschäftigt sie sich mit einer Darstellung organischer Formen, welche körperhafte und flächige Elemente vereint. Diese Formen, oft sind es stilisierte Köpfe, sind symmetrisch oder seriell angeordnet, wobei die Symmetrie nie vollkommen sein darf. Die mit Graphit ausgeführten, plastisch wirkenden Grafiken werden durch flächige, mit Kugelschreiber ausgefüllte Formen ergänzt oder durch feine Linienmuster durchbrochen. Nisrek hat nach eigenen Worten während ihres Aufenthaltes im Salzamt vieles ausprobiert und so zu einer für sie neuen und aufregenden Technik gefunden.
Ihr neuer Werk-Zyklus wird den Titel „too“ tragen. Hinter diesem Begriff verbergen sich mehrere Deutungen: Typographisch betrachtet handelt es sich um ein Kreuz, gefolgt von einer Doppel-Null, die, wenn eng zusammengerückt, eine liegende Acht ergibt – “†∞”: Das Zeichen für den Tod gefolgt von jenem der Unendlichkeit. Zweitens hat das englische „too“ unter anderem die Bedeutung von „auch“. Und drittens ist die Aussprache dieselbe wie für „two“, also „2“. Dadurch wird Nisreks Absicht perfekt erklärt. Sie zeigt zwei Seiten, einen Gegensatz, bei dem aber weniger das „entweder-oder“, sondern vielmehr das „sowohl- als auch“ zum Ausdruck gebracht werden soll.
Hinweis: Am Mittwoch, den 29. August um 17 Uhr lädt Nisrek Varhonja Interessierte zum Besuch in ihr “Offenes Atelier”.
Bildrechte: VG Bild-Kunst
Portraitfoto: Emanuela Danielewicz