Hannah Kordes – Artist in Residence

 

…mich reizt das Sichtbarmachen von räumlichen Kuriositäten. Was ist besonders, was ist eigenartig, was ist unerhört…?

 

Hannah Kordes über ihre künstlerische Arbeit während der Residency…

Von 2013 bis 2019 habe ich in Linz gelebt und an der Kunstuni Architektur und angewandte Kulturwissenschaften studiert. Genau genommen habe ich aber immer auf der “Urfahrseite“ von Linz gewohnt. Die Uni ist zwar auf der „Linzer Seite“ von Linz, aber das Areal darum war trotzdem hauptsächlich Transitraum für mich. So ganz in Ruhe angeschaut hatte ich mir das nie wirklich. Das wollte ich mit einem Aufenthalt im Atelierhaus Salzamt nachholen. Was passiert früh morgens da? Was mitten in der Nacht? Ich wollte die Schleichwege, Abkürzungen und Sackgassen kennenlernen. Meine Idee war es, eine Reihe von Handzeichnungen zu produzieren, die meine Entdeckungen dokumentieren. Am Ende entstanden einige Detailskizzen und eine große Stadtperspektive von der „Linzer Seite“ mit Fokus auf den Hauptplatz mit Salzamt und Co. im Bildausschnitt.

Mit meinem Designbüro „Studio Kordial“ (www.studiokordial.de) beschäftige ich mich mit der Gestaltung, aber auch mit der Visualisierung von räumlichen Transformationsprozessen. Es gibt bereits eine Serie an Linzer Stadtperspektiven von 2016. Es ist interessant diese jetzt anzuschauen. Einiges hat sich selbst in dieser kurzen Zeit schon stark verändert. Meiner Erfahrung nach ist die Handzeichnung einfach ein super Werkzeug, um räumliche Zusammenhänge sichtbar zu machen und daraufhin zu diskutieren / gemeinsam zu verbessern.

 

Was inspiriert Hannah Kordes und welche Arbeitsbedingungen/Arbeitsumgebung braucht sie, um gut arbeiten zu können?

Etwas positiv verändern zu können mit meinem Tun / Sein, das inspiriert mich, und ich brauche Atmosphäre!

 

Welche Pläne hat sie für die Zeit nach der Residency im Atelierhaus Salzamt?

Für mich geht es wieder nach Bremerhaven in meine Heimat. Dort habe ich nach meinem Ph.D. Abschluss ein tolles Hausprojekt für bezahlbaren Raum für kreatives Arbeiten und Wohnen in einem jahrelangen Leerstand mit initiiert (www.werk-haus.org). Wir haben einige spannende Veranstaltungen vor. Ich werde aber immer wieder nach Linz kommen, weil ich ein spannendes Projekt in Kooperation mit der Kunstuniversität und der Stadt Linz vorhabe, wo es um Interventionen zur Verbesserung der Verbindung zwischen Hafen und Altstadt gehen soll. Darauf freue ich mich schon sehr!