Gottfried Binder – Artist in Residence

 

Gottfried Binder über seine Arbeit mit Schüler*innen…

In Kooperation mit der Mittelschule 1 Haid wurden im mobilen Atelier de Recherche ästhetische und künstlerische Praktiken des Alltags und ihr kreatives Potenzial analysiert.

Nach einjähriger Pause ergab sich die Möglichkeit einer weiteren Kooperation zwischen der Abteilung künstlerische Wissenspraktiken der Kunstuniversität Linz und der Mittelschule 1 Haid: einmal als Abschluss des vorherigen Projektes in Form eines Workshops und andererseits als Brücke der Teilnehmenden für den Kontakt zur Uni. Die Bewerbung für ein Kunststudium ist an vielen Kunsthochschulen in Österreich ohne Matura möglich. Ein Anliegen war es künstlerische und ästhetische Praktiken in Mittelschulen zu erheben, um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie wertvoll diese Praktiken sind und wie sie sich damit für ein Kunststudium bewerben können.

Das Heft “Atelier de Recherche geht in die Schulen” wurde 2021 von den Teilnehmenden der Schule aus Haid abgeschlossen und hat eine gute Form gefunden. Die Teilnehmenden der Klassen waren aber zum Schluss leider zu wenig an der konkreten Zusammensetzung und dem Anfertigen des physischen Heftes beteiligt. So bot es sich an, mittels des Workshops einen gemeinsamen Abschluss zu finden.

Die Schülerinnen und Schüler kehrten dabei zu den Arbeiten in ihrer Ursprungsform zurück und gestalteten zusätzlich eine Wandcollage. So ergab sich eine ganz andere Form als nur die des Heftes und ein individueller Abdruck der teilnehmenden Gruppe. Es wurde im Workshop also in dem Sinne nichts Neues angefertigt, sondern mit den vorhandenen Zeichnungen und dem Anfertigen des Endproduktes experimentiert.

Wir haben zusammen jeweils ein einzigartiges Exemplar des Heftes angefertigt: die Bilder nochmal angeschaut, die Blätter geordnet und auf individuelle Weise zu einem Endprodukt gebunden. Die Teilnehmenden konnte dabei das Format ihres Heftes (A4 oder A5) selbst bestimmen, die Art der Bindung (Broschüre, getackert oder Fadenbindung in verschiedenen Formen) wählen und die einzelnen Ergebnisse untereinander vergleichen.

Teil des Workshops war auch eine Führung durch das Gebäude der Kunstuniversität mit Besichtigung der Holz- und Metallwerkstatt inklusive Q&A der Werkstattleiter sowie des Drucklabors. Auch einzelne Ateliers und die Räume der studentischen Selbstverwaltung waren Bestandteil und sollten den noch jungen Schülerinnen und Schülern die Kunstuniversität näherbringen. Jene Jugendliche, welche keine Matura anstreben, sollten für die vorhandenen Möglichkeiten eines Kunststudiums sensibilisiert werden und mittels des kompakten Workshops direkten Kontakt dazu erhalten.

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